Unser Projekt in Guatemala

Die Kindertagesstätte ADECI

Die Kindertagesstätte ADECI (Asociación para el Desarollo Comunitario Integral) liegt in Carolingia, einem sozialen Brennpunkt in Guatemala-Stadt. Dort ist die Kriminalitätsrate sehr hoch. Zusätzlich spielt Alkoholismus in den Familien eine verheerende Rolle. Ein Familienleben findet häufig nicht statt. Alleinerziehende Mütter arbeiten von früh morgens bis spät abends, um das tägliche Auskommen zu sichern. Es besteht die Gefahr, dass die Kinder in Straßengangs eintreten, weil sie hoffen,  dort mehr Anerkennung und ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu bekommen. Die Maras – straff organisierte Jugendbanden – terrorisieren in Mittelamerika ganze Landstriche.

Das Projekt ADECI wurde 2003 von Carmen Barrios gegründet. Eine abgeschlossene Schulbildung ist die beste Prävention, um das Abdriften der Kinder in Drogenkonsum, Straßenbanden und Kriminalität zu verhindern. Gegenwärtig erhalten rund 60 Kindergartenkinder und 90 Schulkinder eine warme Mahlzeit täglich und medizinische Versorgung, die Schulkinder zusätzlich Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfeunterricht. Rund 100 Kinder nehmen ferner an den Ferienkursen teil.

Ziele sind:

  • die schulische Förderung zur Vermeidung von Scheitern und Schulabgang
  • Hygiene- und Gesundheitserziehung
  • die Stärkung des Selbstwertgefühls
  • die positive Beeinflussung des Sozialverhaltens
  • das Erleben von Zuwendung, Liebe und Aufmerksamkeit
  • die Chance auf eine bessere Zukunft

Aber auch Spiel und Spaß kommen nicht zu kurz. Es gibt Feste, Wettbewerbe und den großen Jahresausflug der Kinder zusammen mit ihren Familien, der für alle (knapp 200 Personen), ein ganz wunderbares gemeinsames Erlebnis bedeutet.

Die Arbeit mit den Kindern wird ergänzt durch die sogenannte "Elternschule". In Form von Workshops und wöchentlichen Treffen vermittelt ADECI den zum Teil überforderten Eltern Verhaltensweisen zur friedlichen Beilegung von Konflikten, Werte zum fairen Umgang miteinander und Respekt gegenüber den Mitmenschen. Inzwischen ist die Elternschule über die Projektgrenzen hinaus so bekannt, dass immer häufiger staatliche Familiengerichte in Fällen von Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung die betroffenen Familien dem ADECI-Projekt zuweisen. Rund 250 Familien nehmen an diesen Elternschulungen teil. Themen sind u.a. Vorbeugung von Drogenkonsum, Bandenkriminalität, sexueller Missbrauch und Teenager-Schwangerschaften.

In 2018 wurde das Projekt mit der UN-Friedenstaube ausgezeichnet, eine großartige Anerkennung für die geleistete Arbeit. Zum 60. Jahrestag der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechts-Charta der Vereinten Nationen schuf der Künstler Rudolf Hillinger 2008 insgesamt 30 goldfarbene Tauben. Jedes Exemplar steht für je einen der 30 Artikel der Menschenrechte. Die Aktion wurde von Hillinger zusammen mit Bundespräsident a. D. Roman Herzog gestartet. Die Tauben mit dem Ölzweig im Schnabel "fliegen" seitdem weltweit zu den ausgewählten Preisträgern. Die Empfänger verpflichten sich, weiterhin in ganz besonderer Weise für die Einhaltung der Menschenrechte einzustehen. Bisherige Preisträger sind Politiker wie z.B. Michail Gorbatschow, aber auch Organisationen wie Amnesty International, das Europäische Parlament und der Club of Rome.

ADECI-Mitarbeiter sind, außer der Gründerin und Leiterin Carmen Barrios, einer unglaublich engagierten, charismatischen Frau:
4 Lehrerinnen, 5 Kindererzieherinnen, 1 Therapeutin für Lernschwäche
1 IT-Beauftragter, 1 Fußballtrainer
1 Köchin, 2 Buchhalterinnen

ADECI wird nahezu vollständig über Spenden finanziert.
FUTURO SI unterstützt das Projekt seit 2009.
Projektverantwortliche für FUTURO SI: Stefanie Büttner